2025 Chenevières

Tag 1: Auf geht’s nach Chenevières zum Saisonstart auf ein 3-Tages-Training bei Steil Racing. In der Vorbereitungsphase sollte eigentlich der VW Camper mit einer Anhängerkupplung ausgestattet werden. Diese vermeintliche „Kleinigkeit“ entpuppt sich allerdings zu einer andauernden Herausforderungen für den Monteur. Es vergehen mehr als drei Monate für die Vorbereitung mit langen Lieferzeiten, falsch gelieferte Anbau-Kits, abgebrochenen Pins, usw. Die Liste ist noch etwas länger zum Schluß wurde der Camper nicht rechtzeitig zur Abfahrt nach Chenevières fertig. Das Schlafdomizil bleibt also zunächst weiterhin der Transportanhänger.

Also geht es wieder um 04:30 Uhr mit dem PKW in Richtung Rennstrecke. Die Morgensonne macht schon mal Lust auf mehr …

Nach zwei Std. Anfahrt, pünktlich um 06:30 Uhr angekommen und zeitnah aufgebaut. Dann gehts umgehend zur Anmeldung und zur technischen Abnahme inkl. Zeitenmessaufkleber. Anschließend die Reifenwärmer aufgezogen und vorgewärmt für den Start um 09:00 Uhr in der ersten Gruppen.

Die Fahrerbesprechung ist unspektakulär. Ingo von Steil-Racing macht das gewohnt routiniert. In 2025 starte ich zum ersten Mal mit der Suzuki GSXR 1000 K6. Eingeteilt habe ich mich weiterhin in die gelbe Gruppe „Sportfahrer“. Die Temperaturen für dieses Jahr sind rund um die 30 Grad gemeldet. Das wird also ein „heißes“ Unterfangen.

Hinweis: Als absolut lohnenswert, habe ich den Helmlüfter eingstuft. Die „offiziellen“ Helmlüfter kosten verhältnismäßig viel für das, was sie können. Bei Amazon habe ich einen passenden Lüfter entdeckt zu einem vernüftigen Kurs, schaut selbst: Honeywell TurboForce Turbo-Ventilator

Eine absolute Empfehlung! Damit wird der Helm in Minuten wieder trocken, auch wenn er nach jedem Turn verschwitzt ausgezogen wird.

09:00 Uhr Start: Anfangs läuft Turn 1 zum „einrollen“ganz gut. Allerdings rutscht mir in den letzten beiden Runden die Kupplung, sodass ich nicht voll durchbeschleunigen kann … Moment, das hatte ich doch schon mal … MIST, Turn abgebrochen und direkt nachgeschaut.

Bei der Kontrolle der Kupplungseinstellung stellt sich heraus, dass die Einstellung im „kalten“ Zustand zwar gepasst hat, aber im „warmen“ Zustand als zu stramm eingestellt ist. Das bedeutet, die Kupplung bleibt immer noch ca. 1mm gezogen, was sie zum rutschen bringt. Dieser Umstand kann über das Stellrad am Lenker nachjustiert werden. Allerdings braucht es mehrere Hände dazu, um zunächst den Zug mit etwas Öl und Druck wieder gangbar zu machen.

Ok, Glück gehabt. Keine größere Reparatur an der Kupplung notwendig … anders als beim letzten Mal.

Turn 2 und 3 laufen anschließend sehr gut. Die aktuelle Reifenkombi Pirelli (vorne) und Bridgestone (hinten), ist schon ein „eingefahrenes“ Team. 🙂 Die Rundenzeiten werden zwar gemessen, aber nicht an die Teilnehmer kommuniziert. Sie gelten allerdings als Orientierung für das Veranstalterteam um die Gruppen harmonisch zusammenzusetzen, falls sich jemand in seiner Eigeneinschätzung „falsch“ eingestuft hat. Man weiß vorher ja nie, wer sonst noch an der Veranstaltung teilnimmt.

Im Nachgang wird mit eine Zeit von 01:55,259 zugeschrieben. Das ist auf Anhieb schon mal um 0,8s besser als 2022.

Nach der Mittagspause geht es weiter. Es wird zunehmend anstrengender bei Temperaturen >30 Grad.

Im letzten Turn des Tages habe ich die Gelegenheit eine Suzuki GSXR 1000 K8 um den Kurs zu bewegen.

Die K8 hat im Gegensatz zu K6 ein wenig mehr Dampf unterm Tank, sowohl bei den PS k (~+7PS), als auch im Drehmoment k (+2NM). Zudem hat sie elektronisch verstellbare Fahrmodi und eine Hydraulik-Kupplung verbaut. Die Bremsen sind von Brembo, das Fahrwerk ist überarbeitet. usw. Das Bike hat einige Optimierungen erfahren. In Summe sollte sie sich etwas harmonischer fahren lassen als die K6.

Fazit: Fährt sich etwas ausgewogener. Das Fahrwerk ist beim Lastwechsel etwas ruhiger und der Motor zieht harmonischer durch. Bei den Bremsen und der Schaltung musste ich mich etwas daran gewöhnen, da beide nicht auf mich eingestellt waren. Der Rastenanlage war etwas zu hoch und die Bremse war komplett anderes vom Druckpunkt als von der K6 gewohnt. Dort arbeiten auch TOKICO Bremssättel mit einer Magura Handbremse zusammen. Alles in Allem hat es ebenfalls viel Spaß gemacht und der Unterschied auf Anhieb gar nicht so massiv wie gedacht. Aber klar, ich bewege bei den Trainings die Bikes ja auch nicht so am Limit, dass man jede Kleienigkeit erkennen kann.

Nach einem heißen Tag ist nun Ende der Veranstaltung … PROST.

Ach ja, mein Schlafgemach muss noch hergerichtet werden… Zusammen mit meinem Notstrom-Aggregat und meinem zweiten Reifensatz teile ich mir die Box für die Nacht. Schlaft gut …

Tag 2: Auf gehts in den zweiten Veranstaltungstag. Die Fahrerbesprechung gilt um 08:00 Uhr nur für die Neuzugänge. Jeden Tage haben wir eine andere Zusammenstellung, da manche Teilnehmenr nur tageweise das Event gebucht haben. Das bedeutet wiederum, jeden Morgen für ein paar Teilnehmern: auf zur Anmeldung neue Aufkleber für den Tag abholen, da die Gruppen, wie bereist beschrieben, harmonisch neu zusammengesetzt werden.

Ach ja, das beduetet für mich: 01:55,259 reicht hier für die GRÜNE (schnelle) Gruppe (ACHTUNG: Bitte merken, wird noch interessant). Da am zweiten Tag die Gruppeneinteilung von 4 Gruppen auf 3 Gruppen reduziert wird, wurde auch gleich die Reihenfolge der Ausfahrten geändert. Einmal durchgewürfelt, bedeutet das für mich: Der Start beginnt um 09:40 Uhr … theoretisch …

Leider hat es in der gelben Gruppe eine rote Flagge (Abbruch aufgrund Sturz) gegeben, womit denau noch 3 Runden Fahrzeit mäglich gewesen wären. Also schenke ich mir den ersten Turn, da die Reifen vom langen Stehen an der Boxenausfahrt, keine Betriebstemperatur mehr haben.

Rote Flaggen und Stürze gehören leider zur Tagesordnng. Das geht nun mal verdammt schnell und um Ingo zu zitieren: „… wir spielen nu mal kei Schach…“. Bisher ging es glücklicherweise mit leichtes Bläsuren (inkl. Schlüsselbeinbrauch beim Fahrerlagernachbar nach seinem ersten Turn in Chenevières) durch den ersten Tag.

Beiläufig scheint hier ein Nest von neuen und vor allem alten Renault Alpine A110 zu sein. Wie an der Perlenkette, schlängeln sie sich durch das Fahrerlager. Zunächst einmal raus und nach einem Tagesausflug wieder zurück in die Hallen am Boxeneingang.

Turn 2 und 3 verlaufen super und so freue ich über die Stärkung am Mittag, die uns liebevoll zubereitet wird. Wir werden glücklicherweise in der Gruppe wohl umsorgt, sodass wir uns voll und ganz auf das Fahren konzentrieren können. DANKE dafür 🙂

Dann gehts nach der Mittagspause auch schon heiß weiter (ebenfalls wieder >30 Grad). Die Turns 3 bis 6 laufen hitzebedingt etwas schleppend aber trotzdem sehr gut. Ich hab nochmal etwas Zeit auf der Strecke gefunden, sodass am Ende des 2 Tages die Uhr auf 01:54,553 steht, dh. nochmal knapp 0,5s besser.

Besser wird es nicht und aufgrund der mangelnden Kondition bei den Temperaturen, schenke ich mir den 7. Turn und gehe zum Tagesendspurt über. In unserem Fall bedeutet dies, ein gemeinsamer Abend, durch den Veranstalter organisiert mit Bier, Wein und einem leckeren Spanferkel. Die arme Sau hatte es noch heißer wie wir 🙂 …

Zum Thema GRÜNE (schnelle) Gruppe: Beim Spanferkel Essen eröffnete uns Ingo, dass sich für den dritten Tag „14 schnelle Franzosen“ in der grünen Gruppe angemeldet haben. Das wären wohl alles anscheinend „Lokalmatadore“ die höchstwahrscheinlich jeden Grashalm hier kennen, da sie alle aus der umnittelbaren Umgebung stammen…

Das klang für den ein oder anderen „Schnellen“ sehr verlockend, dass sogar Elektronikprobleme in Überstunden extra für den letzten Tag behoben wurden, um nochmal mitfahren zu können … mit den „14 schnellen Franzosen“.

Wir fünf hatten uns schlussendlich alle freiwillig entschieden in die ROTE (langsame) Gruppe einteilen zu lassen, um weniger Vekehr zu haben und somit unbeschwerter bzw. „freier“ fahren zu können.

Tag 3: Auf zur letzten Runde … war das Motto, bis die Franzosen kamen … Die Kollegen reisten völlig unerwartet mit Straßenbikes auf Straßenbereifung, abgeklebten Spiegeln und Kennzeichen an, daher … WOW, was müssen das für Grananten sein, wenn sie uns mit dem Material alle um die Ohren fahren. MISSION IMPOSSIBLE Stuntman oder sowas …

NOPE … die Kollegen hatten sich bei der Online-Anmeldung in der FARBE geirrt. Bei manchen Veranstaltern sind die Farben GRÜN und ROT vertauscht … sie dachten sie melden sich als „Rennstrecken-Anfänger“ in der langsamen Gruppe an … Das Chaos war kurzzeitig perfekt. Somit alle nochmal an die Anmeldung und wieder einmal neue Aufkleber abholen. Wir haben uns in der GELBEN (Sportfahrer) Gruppe angemeldet und los ging es dann um 09:20 Uhr.

Mittlerweise hatte ich 4 Aufkleber in allen 3 unterschiedlichen Farben gesammelt … und was soll ich sagen, ich hätte überall reingepasst 🙂

Für die morgendlichen Turns hatte ich als „Kamera-Kind“ die GoPro montiert und die Kollegen bei der Fahrt gefilmt. Wie das so ist, wirkt es real immer wesentlich schneller, als es auf der Kamera rüberkommt. Nun gut ein paar interessante Überholmanöver waren schon dabei und das ranfahren, dranbleiben, überholen usw. hat schon Spaß gemacht. Die Auswertung und das Zusammenschneiden dauert noch ein wenig. Dann gibt es ggf. ein 2. Youtube-Video.

Ach ja, Tanken nicht vergessen… In den letzen Jahren habe ich ein paar Methoden ausprobiert. Mit dem 20l Kanister, mit einer Tankkanne und nun mit einem Schnelltank-Kanister. Funktioniert bei normalen Temperaturen auch einwandfrei. Meinen Kanister hatte ich allerdings als Zeltbeschwerer genutzt um den Pavillion vor dem Wegfliegen zu schützen. Was mir dabei entgangen war, dass der Kanister bei >30 Grad lange Zeit der Sonne ausgesetzt war und sich der Verschluß nur schwergängig schließen lies. Daher kam es auch einmal zum Überlauf, da der Verschluß beim abziehen nicht rechtzeitig und sauber schloß, sodass der Sprit auslief.

Ich kann ihn auf jeden Fall nur empfehlen.

… und dann war es dass auch schon wieder. Ein 3-Tages-Event in Chenevières mit Steil Racing. Alles noch dran, alles hoch heil gebleiben. So soll es sein, wenn auch etwas heiß.

Schön wars. Bis zum nächsten Jahr

Fazit: DEKRA Motorrad Sicherheitstraining Most

So, nachdem wir die Strecke Most-Zweibrücken wieder gut und zuügig zurückgelegt haben, bleibt unterm Strich mein folgendes Fazit:

Anreise:

Wen die Anreise von 620km nicht abhält, tut gut daran einen Tag vorher anzureisen und einen Tag später abzureisen. Das macht den Ablauf etwas entspannter.


Veranstaltung:

Die DEKRA Veranstaltung ist wirklich gelungen. Von der zügigen und unklomplizierten Registrierung für das Sicherheitstraining angefangen, wirkt die Veranstaltung gut durchstruktiriert und der Zeitplan wird straff eingehalten. Dazu gibt es eine Übersicht der Lehrinhalte, die auf die jeweiligen Bedürfnisse der Teilnehmer innerhalb der Gruppen eingegangen wird. Bestimmte Lerninhalte bleiben jedoch auch im Standardrepertoire enthalten, wie bspw. Kiesbettfahren.

Für die 2-tägige Veranstaltung passt das Preis-Leistungs-Verhältnis auf jeden Fall im Vergleich zu anderen, wenn man bedenkt, dass man hier den Instruktor, die Betreuung und das Fach-Know-how noch inklusive hat.

Den ganzen Tag ist zudem für das leibliche Wohl ausreichend gesorgt. Von diversen anti-alkoholischen Getränken über Obst, Süßigkeiten bis hin zu Hot Dogs wird alles geboten.

Anmerkungen:

  • Es gilt während der Veranstaltung logischerweise striktes Alkoholverbot.
  • Zudem gilt seit 2016 eine neue Laustärkeregelung von max. 106 dB. Wer also zu laut ist, darf nicht starten. Daher ggf. den Originalauspuff nicht vergessen.

Reifen:

Metzeler Racetec RR K3

Wer einen straßentauglichen Rennreifen sucht, der ist mit dieser Wahl sehr gut bedient. Der Reifen baut im Trockenen einen unheimlichen Gripp auf und ist für den Normalfahrer mehr als ausreichend und bietet große Reserven.

Wichtig:

  • korrekt eingestellter Reifendruck von Beginn an (Reifenhändler des Vertrauens fargen)
  • Reifen IMMER warm fahren, bevor er richtig genutzt wird (2-3 Runden)
  • der Reifen braucht Temperatur um richtig zu funktionieren, wo ein normaler Straßenreifen an seine Grenzen kommt, fängt dieser Reifen an
  • Die Nasshaftung ist eher gering, dh. im Regen sollte er auf der Rennstrecke eher vermieden werden, es sein denn der Fahrer hat ausreichend Erfahrung und traut sich auch diesen Reifen im Nassen zu bewegen. Für Normalos ist davon eher abzuraten.

Fazit: „Heute ist nicht aller Tage, wir fahren wieder, keine Frage…“ 😉

Das Hotel, alias „Die Unterkunft“…

Unsere Bleibe für die paar Tage war das Hrad Hnevin an der höchst gelegenen Stelle in Most. Aus irgendwelchen uns unerklärlichen Gründen hat ein Angestellter vehement darauf verwiesen, das die Bleibe eine „Unterkunft“ ist und kein Hotel. 😳 Egal, gut war es allemal und die Aussicht ist phänomenal inkl. Blick auf die Rennstrecke. Dafür gibts ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Hier ein paar Eindrücke von Hrad Hnevin

… Gentleman, please start your engine…

Yehaa … 😎 der Regen verzieht sich und die Strecke trocknet ab. Jetzt heißt es raus aufs Parkett und tanzen.

Die Regensession haben wir sinnvoll überbrückt. Henry hat uns sehr ausführlich erläutert, welche Einstellmöglichkeiten die heutigen Bikes so bieten. Nachdem wir Lenkkopfwinkel, Gabel durchstecken, Druck- und Zugstufe, Federvorspannung, Low- und High Speed Druckstufe, Schwingeneinstellung, und und und an einem Teilnehmerbike besprochen und eingestellt hatten, hab ich die Speedy auch mal genauer unter die Lupe genommen. Und siehe da, sehr optimierungswürdig. Unter dem kritischen Auge eines erfahrenen QS-lers DK Deepfly muss die Speedy etwas nachjustiert werden… Sofern überhaupt möglich 😳

Druckstufenoptimiert geht es dann auf die Piste. Was soll ich sagen, geile Nummer 😜 zwar hält das Wetter nur 2 Stints bevor es wieder anfängt zu regnen, dafür waren diese mit viel Spaß behaftet. 

Genau in dem Moment, als wir wieder in die Box rollen, fängt es wieder an und der leichte Regen hält sich über die ganze Zeit. Nur vereinzelt sind noch Fahrer auf der Strecke. Jetzt sind die Kollegen im Vorteil, die mit normalen Straßenreifen zum Training gekommen sind, da die Bereifung noch funktioniert, während unsere Bereifung im Regen eher grenzwertig zu bewegen ist.

Die meisten Teilnehmer brechen schon ihre Zelte ab und beginnen zu verladen. Nach 1 Stunde Bedenkzeit entscheiden wir dann ebenfalls den Trainingstag zu beenden, nachdem es wieder stärker zu regnen beginnt. 

Der Vorteil der Wartezeit… unsere Box mit der Nummer 16 hat sich geleert bis auf uns und wir können den Anhänger rein rollen zum Verladen, während viele Kollegen leicht durchnässt auf dem Parkplatz ihre Sachen einsammeln.

Nochmal eine kurze Bestandsaufnahme der Reifen.

Tuono: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Speedy: ⭐️⭐️⭐️

Anscheinend hatte ich anfangs einen etwas zu geringen Luftdruck am Hinterreifen anliegen, sodass dieser nicht  in den optimalen Temperaturbereich kam und am Übergang der 2 Komponenten sehr stark aufgerissen ist.

Henry meinte ja: „du musst den härter rannehmen… 😳 oder den Luftdruck erhöhen…“ Naja, wieder etwas gelernt. 😀

So, 17:00 Uhr, fertig verladen und startklar. Auf geht’s in unsere Unterkunft.

2. Trainingstag: Wir starten im Regen…

Der 2. Tag beginnt traditionell um 8:45 Uhr mit ein paar Anweisungen vom Veranstalter.

Tja, und ebenfalls schon traditionell regnet es zu dieser Veranstaltung 😡 Pünktlich beim Einrollen um 9:00 Uhr beginnt der Regen. Zuerst an einem Teil der Strecke, dann komplett. Hätte ich heute morgen um 5:00 Uhr noch nicht gedacht. Da war das Wetter herrlich, so wie der Tag gestern zu Ende ging.

Zu allem Elend hab ich Voll… auch noch die Seitenscheibe von DK Deepfly’s Audi aufgelassen 😬 Dat iss bei Regen nadürlisch Kacke… Glücklicherweise haben die Bikerkollegen die Scheibe mit Plastiktüten notdürftig abgedeckt, während wir draußen auf der Strecke unterwegs waren. Sehr aufmerksam und fürsorglich von den Kollegen. Somit hält sich der Schaden zwar in Grenzen,  ist aber trotzdem sehr ärgerlich…


Jetzt heißt es für uns WARTEN… denn die gewählte Bereifung ist zwar sehr gut für die Rennstrecke geeignet, allerdings nur wenn es trocken ist. Die Nasshaftung ist gleich null und auch Henry rät uns ab rauszufahren. Während 2 Teilnehmer mit Henry als Guide rausgehen, wechseln wir unsere Position zwischen Kaffee, Würstchen und Toilettengang in der Hoffnung dass es abtrocknet. Denn mittlerweile hat es aufgehört zu regnen. 😜

Hier mal ein paar Schmankerl die es zu erwähnen gilt.

Manche Kollegen haben sogar ihr eigenes Bild auf dem Anhänger:

Auch die MotoGP ist vertreten. „Il dottore – Valentino Rossi XXL“ ist mit der Yamaha R1 inkl. Lakierung, der farblich abgestimmten Lederkombi mit Aufdruck „The Doktor“ und passendem Helm mit der Nummer 46 unterwegs.

Ebenfalls zu erwähnen ist „Diddi“, der mit seiner BMW 1200 GS das komplette Zugehörset an Original BMW Koffer inkl. Topcase, Komplettset „Touratech“ Taschenset für die Sturzbügel (wusste gar nicht, dass es sowas gibt 😳) und Gopro-Halterungen verbaut hat und genauso charakteristisch auftritt wie seine Maschiene. Diese hat neben Gopro, Handy und Navihalterungen hinter der Frontscheibe ebenfalls noch eine LED-Lichtleiste verbaut, die abwechselnd blau-rot blinkt.

Der Fahrschulbetreiber folgt dem Credo „Auffallen um jeden Preis“

Ob mit Zwischengas in der Box, mit Ehefrau auf dem Soziussitz über die Strecke oder immer komplett mit Taschen verpackt wie seine Maschine. (Maskottchen auf dem Topcase im gleichen Outfit wie der Haupt-Protagonist)

2 Gopro WLan Kameras konnte sogar ich orten 😀

Auf der Strecke lässt er es allerdings auch richtig knallen. Er fährt was die Kiste hergibt. In den Kurven sollte man jedoch etwas Abstand halten, da man ansonsten vom Funkenflug des sich auf dem Asphalt auflösenden Hauptständers Verbrennungen holen kann. 😉

„Last but not least“ haben wir noch was für die Kleinen oder für die Großen zum spielen gefunden 😀

Unser Instruktor „Henry“…

Wie bereits erwähnt haben wir die Gruppe nicht nur nach dem Tempo sondern auch nach dem Instruktor gewählt. Bedeutet: Gruppe I mit den zügigen Fahrern beim Instruktor Henry. Bereits in den letzten Jahren waren die Kollegen schon mehrfach auf der Veranstaltung und so kennt man sich bereits.

Henry hat in Kooperation mit DEKRA bereits Rennerfahrung gesammelt und vermittelt diese nun an die Teilnehmer konstruktiv und mit Sachverstand weiter. Interessant bei seiner Wahl des Equipments ist dabei die Zusammenstellung seiner Bikes. Für das Training mit den Teilnehmern nutzt er eine blaue Standard Suzuki SV650, die mir auch bestens bekannt ist. Damit zeigt er eindrucksvoll, dass die SV für die Rennstrecke völlig ausreichend ist, solange er mit uns unterwegs ist. 😳

Wenns dann etwas beherzter zur Sache geht oder freies Fahren angesagt ist, wechselt er auf eine schwarze BMW 1000 RR mit Slickbereifung… Hola, da geht was …

1. Gleichmäßigkeitsfahren in der Gruppe…

So sieht der Plan für die 2 Tage aus. Lerninhalte und Zeitplan sind komplett einzusehen. Was bedeutet Gleichmäßigkeitsfahren? Die Teilnehmer wurden vorab in 4 Gruppen aufgeteilt. Die Zuteilung erfolgt durch Selbstüberschätzung 😉 in die jeweilige Gruppe. Bei uns fiel die Wahl auf unseren Instruktor Henry, der bei den Kollegen auch die letzten Jahre schon die Betreuung übernommen hatte. 

Beim Gleichmäßigkeitsfahren werden nun jeweils 2 Gruppen für jeweils 20 Minuten auf die Strecke gelassen. Optimalerweise die Gruppen, die geschwindigkeitstechnisch zu einander passen. 

Also die Gruppen I & II und danach III & IV. Zudem gesellt sich noch eine Gruppe V von „Wilden“ alle mit Rennmaschinen ausgestattet zu uns, die dann die Stunde voll macht. 3 Gruppen à 20 Minuten und das 5 Stunden lang 😎

Die Gruppe V startet und leider ist nach dem 1. Durchgang schon Öl auf der Strecke und das Servicefahrzeug muss raus und warten ist angesagt.

Woher das Öl kommt, weiß keiner 😳 … naja, weiter gehts.

Die 20 Minuten Einheiten sind gut gewählt. So kommt jeder ausreichend zum Fahren und für uns und die Maschinen sind die Pausen auch dringend notwendig. Viel Trinken, eine Kleinigkeit essen, kurz durch atmen und schon geht’s wieder raus auf die Strecke.


Wie das im Sport so ist, haben wir auch hier leichte Verluste. Ein Crash bei den „Wilden“ sorgt für den einzigen Einsatz des Abschleppdienstes an diesem Tag. Fahrer ok, Maschiene nach Überschlag auf dem Rasen eher weniger.

Reifencheck am Ende des 1. Tages.

Tuono: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Speedy: ⭐️⭐️⭐️⭐️


Nach spektakulären Runden ist die Zeit nun doch im wahrsten Sinne des Wortes „zügig“ vergangen. Nach zweimaligem  Zwischentanken haben wir unsere 5 Stints ohne Verluste absolviert und die Box wird für heute geschlossen.

Jetzt genießen wir das herrliche Wetter bei einem bis drei verdienten Abschlussbierchen. 😎

1. Trainingstag: „Wenn dat lous geid, dann geid dat lous…“

Kurze Fahrerbesprechung mit Flaggenkunde und pünktlich um 9:00 Uhr starten wir aus der Boxengasse. 

Zunächst 2 Runden zum Reifenanwärmen, danach am Ende der Start-Ziel-Geraden kurze Vorstellungsrunde der Trainingsteilnehmer inkl. Reifenvorstellung. Wichtig für den Instruktor zu wissen, ob sich jemand mit dem Thema Reifen befasst hat. 

Nun geht dat los… die 1. Unterweisung inkl. Übung „Kiesbettfahren“ 😳😳😳

Jo, richtig gehört, wenn die Strecke ausgeht, Bremse lösen, Kupplung ziehen und im Endurostyle auf den Fussrasten stehend gerade durchs Kiesbett durch. Das kostet ganz schön Überwindung, allerdings kann die Erfahrung für Mensch und Material im Notfall von Vorteil sein.

Danach gehts es auf den Track. Unser Instruktor „Henry“ gibt den Takt vor. Runde für Runde hangelt er sich der Ideallinie entlang und wir wechseln die Reihenfolge von vorne nach hinten durch, damit jeder Gruppenteilnehmer jeweils immer 1 Runde lang die Möglichkeit hat die Ideallinie inkl. Bremspunkte kennen zu lernen. Auf der Start-Ziel-Geraden wird gewechselt. Der jeweils erste in der Kette fährt rechts raus und fädelt sich am Ende der Gruppe wieder ein. So geht das Spiel 45 Minuten lang. 😳 … Und die können schon an der Kondition nagen, sofern man etwas angespannt ist.

Nach einer kurzen Verschnaufpause starten wir zur 2. Unterweisung inkl. Übung. Diesesmal heißt das Spiel „Bremsen“. Soweit, so unspektakulär…

Allerdings ist man es normalerweise nicht gewohnt eine Vollbremsung aus 70 km/h und schon gar nicht aus 100 km/h freiwillig zu machen. Aber wie vorher auch, es kostet etwas Überwindung. Beschleunigen, Tempo halten und möglichst exakt an den von Henry platzierten Hütchen gefühlvoll aber hart in die Bremse greifen… Möglichst ohne Stoppi*. Für die ABS-Fraktion ein Leichtes wenn man sich traut. Die Elektronik nochmal neu kalibrieren und dann voll in die Tasten greife. Den Rest erledigt sicher am Limit die Elektronik. Für DK Deepfly und mich bedeutet das: Rechte Hand nochmal auf Funktion prüfen, den Rest erledigt der Instinkt… und gar nicht mal schlecht, meint Henry 😀

Soooo …und schon ist Mittagspause.

Noch ein kurzer Blick auf die Reifen…

Tuono: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Speedy: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️


*Stoppi: beim Bremsvorgang hebt das Hinterrad ab. Für einen Showact durchaus gewollt, bei einer Vollbremsung eher nicht, da hier Bremswirkung verloren geht