4. Tag – Part 1: Der Dauerregen und die „Schneidebrettcher“

Es hat sich eingeregnet am 4. Tag. Die komplette Nacht durch peitscht der Regen teilweise fast waagerecht aus Richtung Strand auf den Campingplatz. Das geht leider nicht spurlos an uns vorbei. Die Schneiderfamily bekommt dadurch eine schlaflose Nacht und ist dabei das eindringende Wasser aus dem Campingbus fern zu halten. Bisher auch bei den erfahrenen Campern noch nicht da gewesen. Zur Erinnerung, wir haben Mai … In Sardinien… Im Süden 😳

Das Frühstück findet wie am Morgen davor auf unserer „Terrasse“ statt. Pünktlich nach dem Frühstück hört es auf zu regnen und wird zusehens besser, sodass wir zu einem Strandspaziergang übergehen können.


Die erste Erdung* hat in der Nacht stattgefunden, ohne Fremdeinwirkung… eher höhere Gewalt, bzw. Fahrlässigkeit. Durch den Dauerregen ist der Boden so aufgeweicht, dass er den Seitenständer nun doch ca. 10cm hat einsacken lassen. Zu blöd, wenn man das Bike nicht ausreichend gesichert hat. 😡

Naja, wir haben eine Lösung gefunden  😜👍🏻

*Erdung: Synonym für ungewollten Bodenkontakt eines Bikers/Motorrad, meist durch Sturz

3. Tag: Dauerregen auf Sardinien …

3. Tag, noch keinen Meter mit dem Bike gefahren, 18 Grad, Dauerregen bis in die Nacht. Zum Glück ist die Hauptstadt Cagliari nur 1 Stunde Fahrzeit entfernt, sodass wir ein Alternativprogramm in der Innenstadt haben.


Das leckere Essen lässt nicht lange auf sich warten.


Auch am Abend finden wir bei strömendem Regen eine Lösung um mit 6 Personen in der überschaubaren Unterkunft eine geniales Essen genießen zu können.

2. Tag: Ziel Campingplatz Capo Ferrato

Die 2. Etappe führt uns von Olbia ca. 250km weiter südlich nach Capo Ferrato.

Um 05:20 Uhr werden wir unsanft durch eine allgemeine Lautsprecherdurchsage aber dafür mehrsprachig geweckt. Zusammenpacken, Kaffee organisieren, Hafeneinfahrt beobachten und Auto aufsuchen. Schon geht’s wieder los mit einem regem Treiben auf den Parkdecks.


Nach dem Entladen nimmt das Navi seine Spur wieder auf und führt uns direkt aus dem Getümmel in Richtung Zielort. Wir entscheiden uns dabei für die Küstennahe  Straße und suchen unterwegs ein Plätzchen zum Verweilen um einen ersten guten Kaffee zu genießen. In der Nähe von Orosei werden eir fündig. An einer kleinen Strandbar sind wir bis auf ein Pärchen die einzigen Gäste und genießen die Sonne.


Die folgende Strecke führt uns über traumhafte Motorradstraßen durchs Gebirge. Leider stehen die beiden Bikes auf dem Hänger und wir sind nur am trauern, dass wir NOCH nicht fahren können. 😢 Denn mit Auto inkl. Anhänger sind die Serpentinen eher eine Geduldsprobe für die Bremsen und gleichzeitig ein Härtetest für den Magen. 😳

Glücklicherweise ändern sich zur Halbzeit die Straßenverhältnisse der SS125 ähnlich einer Schnellstraße und wir gönnen unseren Mägen eine kleine Pause. Kurz vor dem Ziel synchronisieren wir uns mit den Mitcampern, die bereits seit ein paar Tagen auf der Insel verweilen. Punktlandung 😀 wir kommen mit 5 min. Unterschied am Zielort an und checken bei „Supermario“ gemeinsam ein.

Das Wetter ist herrlich und der Strand spricht für sich 😎

1. Tag: Zweibrücken – Livorno … und das Navi

875km durch Frankreich, die Schweiz und Italien liegen vor uns. Die Zeitplanung ist mit 14 Std. ausreichend kalkuliert. Da wir mit Anhänger unterwegs sind, können wir keine riesigen Schritte machen, zumal in der Schweiz die Strafen bzgl. Geschwindigkeitsüberschreitungen das Reisebudget mehr als sprengen würden. Allerdings haben wir dafür ein traumhaftes Panorama.

Daher ist Kontinuität gefragt. Soweit der Plan… bis zum Gotthardtunnel. Dort verlieren wir 1:15 Std in einem 9km Stau mit Blockabfertigung. Als kleinen Trost dürfen wir uns wie bei einem Formel 1 Rennen auf der Poleposition fühlen. 

Wenn die Ampel auf Grün springt, gehts los …

Beim ein oder anderen Boxenstop für Mensch und Maschine sieht man auch mal noch schön restaurierte VWs die das Wort „Abgasmanipulation“ noch nicht kennen…


Den Gotthardtunnel hinter uns gelassen,  die Schweiz durchschlichen nähern wir uns dem 1. Etappenziel. Die Stimmung ist trotz der langen Wartezeit immer noch gut, noch …

Das Navi rechnet hier und da die aktuellen Verkehrsstörungen in die Route dank TMC ein, soweit sogut. Die erste Stauumfahrung nehmen wir noch dankend an; kommen wir unserem Ziel ja damit schließlich schnellstens näher.

Zu unserem Erstauen bemerken wir bei mehrmaligem überqueren der Hauptroute, dass überhaupt keine Verkehrstörung vorliegt und kommen letztendlich wieder auf die geplante Route zurück. Der Zeitplan steht noch, Deadline: Verladeschluß 20:00 Uhr an der Fähre. Errechneter Aufschlag in Livorno mittlerweile: 18:32 Uhr. Die Stimmung hält 😀 

Neuberechnung aufgrund Baustelle 18:58 Uhr 😏 

Neuberechnung aufgrund Baustelle 19:22 Uhr 😕

Neuberechnung aufgrund Baustelle 19:48 Uhr 😳

Neuberechnung aufgrund Baustelle 20:04 Uhr 😡

Die Stimmung wirkt nun leicht angespannt, vor allem, wenn man weiß, dass man mit Anhänger nicht wirklich Zeit wieder gutmachen kann, wenn es mal rollt. Während die einen uns schon der auslaufenden Fähre zuwinken sehen, wird versucht über die Vorzüge des bevorstehenden Urlaubs und das schöne Wetter die positive Stimmung aufrecht zu erhalten. Das Navi wird währenddessen rekalibriert, leider erfolglos: Aufschlag in Livorno bleibt bei 20:04 Uhr. Es wird erstaunlich ruhig im Auto… Interessant, welchen Einfluss eine theoretische Hochrechnung einer Zeitangabe auf den Gemütszustand hat … Obwohl noch nichts passiert ist und der Zeitpunkt noch lange nicht erreicht ist beschäftigt man sich mit Gedanken, die man ohne die Hochrechnung gar nicht hätte 😳 Das Kopfkino geht los … Was machen wir im Falle, wenn … wer kennt das nicht…

Nun gut, wir entscheiden uns die Hinweise des Navis und die Umfahrungsvorschläge nach den vorherigen Erkenntnissen zu ignorieren, das Tempolimit etwas aufzuweichen und theoretischen Strafen pro Kopf zu rechnen und schon steht die Strategie. 😎

Was soll ich sagen … Theorie und Praxis:

Theorie: wir stehen endlos im Stau, kommen zu spät, winken der Fähre hinterher, die Stimmung ist im Keller, wir betrinken uns mit unseren Reserven im Reiseproviant und weinen uns in den Schlaf 😉

Praxis: Navi hat sich geirrt, keine Verzögerungen, Aufschlag pünktlichst um 18:48 in Livorno 🎉


Zeit ist relativ … Albert Einstein, kluger Mann 😀

Es dauert noch eine Weile bis wir wirklich verladen werden. Alle LKWs werden rückwärts auf die Fähre eingewiesen, damit der Entladevorgang am Morgen optimal läuft.

Als wir dann endlich an der Reihe sind, geht es dann zügig voran.


Rauf, rein, hoch ins 1.OG, drehen und stop.


Nach dem Ablegen und einem kurzen Rundgang gibt es noch einen kleinen Mitternachtssnack in der Kabine.


875km durch Frankreich, die Schweiz und Italien liegen hinter uns – auf nach Sardinien 😀

Vorbereitung: Sardinien wir kommen …

Die Vorbereitungen für den Sardinien-Trip sind getroffen. Die Bikes sind fit gemacht, getüvt, neu bereift und das Gepäck für den Campingplatz-Aufenthalt optimiert. Jetzt kann es losgehen. Die Bikes sind vertaut und das Gepäck verstaut.


Das Gepäck für 10 Tage Campingplatz inkl. 4 komplette Motorradkombis, Helme und Stiefel müssen ins Auto. Dazu noch optimiertes Handgepäck für die Fähre und ausreichend Reiseproviant.


Beim Verstauen sind Tetris-Kenntnisse klar von Vorteil. Achtung: wer beim Tetris versucht, das Quadrat zu drehen, sollte besser aus der zweiten Reihe zuschauen 😉


Nach dem Packen haben wir uns „e Donnezäbble“ verdient. Hinweis: wer sich nun fragt was das ist und es auf dem Bild nicht erkennt, der sollte sich auch weiter keine Gedanken drüber machen. 😀

Exkurs: Bike Offsite – TOUGHRUN … ab in de Batsch

Mann, Mann, Mann … was hab ich mir nur dabei gedacht. Noch vor einem Jahr hätte ich jedem, der mir damals prophezeit hätte, dass ich letzte Woche bei diesem Spektakel mitmache mit auf den Weg gegeben: „Hast aber ganz schön viel Meinung für so wenig Ahnung“. Nun ja, so kann man sich täuschen. Ein paar Crossfit Trainingseinheiten später, noch gepushed vom erfolgreichen Training, kommt man in einem Anfall von Chuck Norris Wahn auf die Idee: „Machste halt mal so’n Toughrun mit …“

Erstes Zwischenfazit: Hm, wird bestimmt lustig, macht bestimmt Spaß, macht nix dass ich noch nie 13km am Stück joggen war, schon gar nicht profiliert und als Hindernislauf … 😳

Aber nun zum eigentlichen Event – Der TOUGHRUN

Der Toughrun fand im mittlerweile fünften Jahr in Bexbach statt. Die 900 Teilnehmer hatten folgende Aufgabe: 13km Querfeldein über einen Hindernis-Parcour mit dem einzigen Ziel … SPASS zu haben. Zeitnahme gibt es keine. Dabei sein und durchkommen ist alles. Ob alleine oder im Team, jeder war für seinen persönlichen Spaßfaktor selbst verantwortlich. Ich bin mit der Gruppe von Bodycross-Saar gestartet. Wir waren eine zusammengewürfelte, gemischte Gruppe von Fitnessbegeisterten, die eines gemeinsam hatten … so bekloppt zu sein um sich „ab in de Batsch“ zu werfen. Unser Motto dabei: „keep calm and get dirty“.


Der gemischte Haufen bestand aus acht Mädels und zwei Jungs. Mein Mitstreiter Erik S. war gleichzeitig unser Manager, Trainer und Coach. Er sorgte für den reibungslosen Ablauf (inkl. Motto T-Shirt) und hielt seine Schäffchen zusammen. Die Mädels, Tanja H., Sabrina G., Sonja S., Tanja W., Diana W., Sabine H., Kathrin O. und Julia Ü. … mit einem Wort „TOUGH“.

Nochmal aufstellen zum Vorher – Nachher Vergleich.

Gut gelaunt gings zur Startaufstellung. Die 900 Teilnehmer wunden in drei Chargen zu jeweils 300 Startern aufgeteilt. Sinn und Zweck war es schlicht und ergreifend, das Feld zu entzerren, um an den Hindernissen die Staus überschaubar zu halten und die Wartezeiten zu optimieren. Bilde ich mir jedenfalls ein. 😏

Die Strecke bestand aus einem Rundkurs von 4,3km Länge mit acht Hindernissen, den es dreimal zu bezwingen galt.

Die erste Hürde war der „POWERRIDE“. Eine künstlich bewässerte Naturrutschbahn (fast, von der Folie mal angesehen) die uns auf das Kommende einstimmen sollte. Die Rutsche war heimtükisch wie sich herausstellte. Harmlos anzusehen bezwang sie sogar die ein oder andere Trainingshose, die unfreiwillig aber umso hübscher anzuschauen, den luftigen Weg auf Sabrinas Popo freimachte. Wie es passierte … kann man erahnen.

Auch Tanja machte anscheinend eine ähnliche Erfahrung mit glücklicherweise harmloseren Folgen.

Dann gings weiter durch den Wald an die nächste Station. Wie man sieht, konnten wir auch nach mehreren Runden immer noch lächeln … zumindest teilweise. 😳


  
  

Die zweite Hürde „SWAMP“ hatte es schon etwas mehr in sich. Er wurde beschrieben als „des Toughrunners liebstes Hindernis, ein ca. 200m Schlammloch.“ Hier steckten so einige sehr tief in der Sch…. Wer zu tief einsank, kam ohne fremde Hilfe nicht wieder raus. Gut wenn man als Team unterwegs war. Wobei hier teamübergreifend jeder jedem half, Hauptsache niemand blieb auf der Strecke. Spätestens hier kam das Motto „keep calm and get dirty“ voll zur Geltung. 😏

Wie sich später herausstellte, war der SWAMP nicht nur schlammig, sondern auch mit ungewollten aber schmerzhaften sch… $?$§%&%§$? bestückt. Durch den Schlamm auf der Haut verdeckt, konnte man nur erahnen was sich hinter den Schmerzen verbarg. Naja … jetzt macht auch der Name TOUGHRUN auch durchaus Sinn. 😈

Anschließend ging es weiter durch den Wald, steile Abhänge hinauf und hinab an der Verpflegungsstelle vorbei bis zum dritten Hindernis „WARRIORS PRAYER“. Das hieß 11% Steigung auf 300m Strecke quer durch den Wald. Da existieren leider keine Fotos … das war den Paparazzi dann doch zu weit ab vom Schuß. Naja … eine spektakuläre Hürde war es weniger, nur etwas anstrengend.

Der vierte Anlaufpunkt „DUNGEON“ knüpfte an SWAMP an. War man bis dato noch nicht voller Matsch, war man es spätestens hier. Ein unterirdisches, schlammiges und dunkles Labyrith. Gebückte Haltung im Schlammloch mit anschließendem auf allen Vieren den Ausgang suchen war hier angesagt. Bilder sagen mehr als Worte …

Danach gings es wieder mal ein paar hundert Meter weiter querfeldein zum fünften Hindernis „BATTLEFIELD“. Diese Schikane bestand aus mehreren Teilen. Zum einen ein weiteres künstliches Schlammloch in Form von zwei Schlammcontainern, wie auf dem Bild zu sehen. Davor warteten ein paar Mädels in Kampfanzügen, die sich links und rechts postiert hatten, um einem mit Peitschen und Schlammpackungen dezent den richtigen Weg zu zeigen.

Ähm … auf dem Bild mit den Containern sind Tanja W. und Diana W. zusehen. Jede Ähnlichkeit mit peitschenden Mädels in Kampfanzügen oder Personen oder Persönlichkeiten der Wettkampfleitung ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig.

Zum anderen, nach erneuter kurzer Verschnaufpause an der Verpflegungsstation, ging es über Reifenhindernisse mit Drill Sergeants bestückt, unter Hangelstrecken und vernebeltem Stacheldraht hindurch bis hin zum Käfig mit Holzspänen der nur in tiefster Gangsart zu bewältigen war. Also … flach auf den Bauch und auf allen Vieren durchrobben.











Das Battlefield hinter uns, ächzten wir weiter zum sechsten Hindernis „MORNING GLORY“. Für diese Steigung musste man seine Kraft sammeln, da man fast auf allen Vieren den Hang hinauf klettern musste.

Die Steigung bezwungen, nach einigen hundert Metern kam das siebte Hindernis „GLORY MOUNTAINS“. Ein Berg aus Strohrundballen den es zu überwinden galt. Wohl dem der hier etwas größer gewachsen war, denn für die Kurzgeratenen unter uns war das durchaus eine Herausforderung wenn man durch den Matsch gefühlte 10kg mehr mit sich rumschleppen und die Stohballen überklettern musste.

Tja … was soll man zu dem kommenden Bild sagen bzw. wie soll man es beschreiben … ein Paradiesvogel, ein verkappter Ornithologe?! Oder ist Erik einfach nur gut zu Vögeln …

Last but not least kam das achte und letzte Hindernis „WALLS OF HONOR“. Aus alten Manöverzeiten standen mitten im Nirgendwo zwei in die Jahre gekommene Mauern, die extra für das Event wieder hergerichtet wurden um somit als letzte Hürde beim Rundkurs zu dienen. Bei einer Mauerhöhe von jeweils ca. 1,70m durchaus eine Harausforderung, die es zu überwinden galt, sieht man mal von der alternativen „Pussi-Line“ nebenan ab. Die Alternative bestand aus 2 Strohrundballen die direkt daneben positioniert waren um das eigentliche Hindernis „etwas“ abzuschwächen.

Geschafft … nach drei Runden und 13km Laufleistung kamen wir alle gemeinsam, wohlbehalten und gut gelaunt ins Ziel. Das anschließende Bierchen des Sponsors, dass schon auf uns wartete nahmen wir gerne an …




Fazit: Geil wars … Extremer Spaß für alle diejenigen Fitnessbegeisterten, die sich beim Sport gerne mal wieder wie kleine Kinder im Matsch austoben wollten. Frei nach dem unserem Bodycross-Saar Motto: „keep calm and get dirty“ heißt es … Heute ist nicht aller Tage, wir laufen wieder, keine Frage … wenn es in 2016 heißt: „ab in den Batsch … beim TOUGHRUN 2016“

5. Tag: Heimreise

Route des 5. Tages: 513km

Galtür – Bludenz – Ravensburg – Freudenstadt – Achern – Rheinau – Haguenau – Bitche – Contwig

So, nun gehts auf die Heimreise. Zunächst nochmal kurz zurück nach Ischgl an die nächst gelegene Tankstelle, bevor ich über die Silvretta Hochalpenstraße die eigentliche Heimreise antreten kann. Dort komme ich nochmals an dem überdimensionalen Betonklotz vorbei.

 

Dir Strecke ist wie erwartet sehr wenig befahren, angefangen von der Silvretta über die Talstraße bis hin zur Autobahn. Die Landstraße über Ravensburg ebenfalls. Wieder mal die clevere Alternative zum Bodensee. Einzig die B500 um den Mummelsee ist sehr belebt.

Schlußendlich komme ich nach 7:15 Std. Inkl. 2 Tankstopps wieder zu Hause an.

 

Fazit: „Heute ist nicht aller Tage, ich fahr wieder, keine Frage…“ 😉

4. Tag: Blümchenpflücker Tour – Teil 2

Tja, was nun … Noch 150km zu fahren ohne Kupplung. Mal sehn … Möglichkeiten checken:

  1. Da stehen und heulen
  2. Chuck Norris rufen
  3. Die Gelben Engel herbeirufen (ADAC)
  4. Tourguide Franz um Hilfe bitten
  5. Versuchen weiter zu fahren

Da die Alternative 1, keine ist, Alternative 2 dran scheitert dass ich die Nummer nicht habe, entscheide ich mich für 4 und 5 und als Fallback die 3.

Franz ist leider nicht direkt zu erreichen, also weiterfahren, denn das MoHo Schönauer Hof liegt ja noch auf der Route, ist nur 50km entfernt und … Die haben seit 2015 einen Triumph Verleihservice im Haus. Hoffen wir das Beste. 👍

Weiterfahren … da gehts schon los … kann die Maschiene nicht Starten, warum? Funktioniert bei Triumph nur mit GEZOGENER KUPPLUNG 😂 also Leerlauf rein, berabrollen, 2. Gang reinhauen, und … Läuuuft.

Stelle fest, hoch und runterschalten funktioniert sehr gut ohne Kupplung, wenn man weiß wann der geeignete Zeitpunkt ist. 

Ich schaffe es tatsächlich mühelos die 50km über das kurvenreiche Namlos- und Lechtal bis zum Schönauer Hof ohne anzuhalten. Vor Ort lasse ich durch die Bremse den Motor absterben. 1. Hürde genommen.

Leider können mir die Kollegen nicht wirklich weiterhelfen. Keine Ersatzteile, alle Kontakte ausgenutzt, Samstag mittag 15:30 haben die Händler alle schon geschlossen inkl. den lokal Ansässigen. Zum Glück erreichen sie allerdings Tourguide Franz der sich kurz danach auf Ersatzteilbeschaffung spezialisiert.

Wie ich ja berichtet habe gibt es in Ischgl den High-Bike Test Center und dieser hat bis 19 Uhr geöffnet (bis alle Test-Bikes wieder da sind) und auch Ersatzteile. Kommt hier wohl öfter vor …

Aber wie jetzt nach Galtür zurück kommen?  Mit nem Hänger? Ein Hozelbesucher vom Schönauer Hof bietet mir sogar an mich zu fahren, bis er hört wo ich hin muss. Nichts für ungut, war echt sehr nett von ihm. 

Als alle Stammtisch-Weisheiten ausgetauscht sind und mit Kabelbindern versucht wurde ein Kupplungshebel-zug-dingsbums zu basteln, sind sich alle einig … „weiterfahren kannste so net“

Die einzigen die, wie ich, dran glauben sind Tourguide Franz, der mir am Telefon schon Schalttips gegeben hatte und Tourguide Kai vom Schönauer Hof. Beide bei der Diskussion allerdings nicht mit von der Partie.

So, nun denn… Nach 2 Fehlversuchen die Speedy alleine anzuschieben, setze ich nun doch auf Hilfe. Zu dritt schieben sie mich an, passt … Allerdings starte ich direkt in eine Schotterbaustelle aus der Hofausfahrt mit leichtem Verkehr. Staubig und bedankend winkend mache ich mich vom Acker.

So, wenn alles passt und ich nicht anhalten muss … aber halt da war noch was … tanken 😳 kurz im Kopf durchkalkuliert könnte ich es theoretisch schaffen auf allerletzter Rille ohne Tankstopp anzukommen.

Was ich nicht für möglich hielt, ohne Kupplung schalten, spart Sprit. Die Reserve leuchtet 30 km später auf als sonst 👍 Also das Dahinrollen spart echt Sprit, ist aber auch Spaßbefreit. Spaß beiseite, das dahinrollen hat die Reichweite echt stark erhöht, sodass ich es ohne Tankstopp schaffe.

Über den Arlbergpass mit zwei, drei Zitterpartien lande ich im Paznauntal mit 30km Reststrecke. Eine Baustellenampel meint es gut mit mir und schaltet in dem Moment auf grün als ich mich im Schritttempo mit stotterndem Motor, den ich mit der Bremse noch leicht runterregele, komplett an allen Wartenden vorbeigeschoben habe… strike

Die Baustellenampel in Ischgl ignoriere ich komplett und schieße durch die einseitige Verkehrsführung bis ich wieder einen Seitenstreifen habe um dem Gegenverkehr platz machen zu können. Kalkulation un ein bisschen Glück im Unglück… Der wartende Wohnmobilfahrer an der roten Ampel denkt wahrscheinlich immer noch: „Wasn das fürn Bekloppter…“

Bis in die Garage ohne anzuhalten … Tja, das Hummelprinzip oder wie es so schön heißt: Alles sagten: das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat’s gemacht. 😉

Das Ersatzteil kam auch umgehend als ich ankam. Hat zwar leider nicht gepasst, konnte ich allerdings kurzerhand gegen das korrekte Teil am High-Bike Test Center und mit nochmaliger Unterstützung von Franz (konnte den Hoteleigenen VW Multivan nutzen) umtauschen. Ummontiert … Fertig für die Heimreise morgen.

PS: Warum es von diesem Teil der Tour keine Bilder gibt…? Ich konnte nicht anhalten um welche zu machen😉

Special: Tourguide Franz

Unser Tourguide Franz hat sich mit seinem MoHo „die Post“ auf eine andere Zielgruppe spezialisiert als beispielsweise der „Schönauer Hof„, wo wir auch schon mal Station gemacht haben.
Er bietet Fahrsicherheitstrainings, Ladies Safety Trainings, E-Trial, etc. an. Im Hotel kann man sich auch die etwas anderen E-Bikes mieten … ohne Pedale und ohne Sound.
Er hat zudem Kooperationen mit der Zeitschrift MO und auch mal die Kollegen von 1000ps im Hotel. So wie aktuell der Fall. 

Leider wollte der Kollege mit dem geliehenen 3-Zimmer-Küche-Bad Monster (BMW K1600) und Sozia bei der geführten Tour nicht mitfahren. Naja, wäre echt eng geworden bei der Strecke.