Resumee des Tages am Rheinring

Es war ein gelungener Tag, den man gerne wiederholt. Dabei hab ich ein paar Erfahrungen gemacht. Die Linke und Rechte Grenze der Triumph kennengelernt.

Linke Grenze:


Rechte Grenze:


Die richtige Reifenwahl spielt ebenfalls eine große Rolle. Also Straßenbereifung (Michelin Pilot Power) auf die Straße und nicht auf die Rennstrecke.

Vorne:

Hinten:

Die Schleifer an den Stiefeln sind ebenfalls ein guter Indikator, dass langsam die Grenzen nahen, man einfach zu große Füsse hat oder sie dort positioniert, wo sie in der Kurve nicht hingehören.

6. Stint – Die letzten Runden neigen sich dem Ende

Der letzte Stint steht an. Wir probieren es nochmals zusammen die Linie zu halten. Dieses Mal fährt DK als erster raus, mit dem gleichen Ergebnis nach kurzer Zeit … was ja eigentlich zu erwarten war.

Interessant finde ich, dass einige Racer-Kollegen bereits alle Zelte abgebrochen haben oder noch am Verladen sind und die letzte Möglichkeit an diesem Tage noch Runden zu drehen erst gar nicht mehr in Anspruch nehmen. Somit hat sich das Feld der Mitstreiter ziemlich gelichtet und wir haben mehr Platz zur freien Entfaltung.

Nach der letzten Runde gehts wieder zurück ins Fahrerlager. DK ist schon da und ich reiße mir bei der Ankunft den Helm vom Kopf bevor ich am gefühlten Hitzestau zu Grunde gehe.

Jetzt erstmal ein wenig abkühlen bevor wir zusammenpacken und das bei einem schönen Abschlußbier.

 Danach gehts zurück zur Anmeldung um uns die Fotos zu sichern die der Fotograph den ganzen Tag an der Strecke eingefangen hat.

 

Zur Krönung des Tages gönnen wir uns ein zweites Abschlußbier. Zum einen weil man auf einem Bein schlecht stehen kann, zum anderen weil wir so schön gepackt und verladen haben, zudem würden wir, sofern wir jetzt aufbrechen, direkt in die Rush-Hour in Straßbourg kommen und … weils einfach gut tut.

5. Stint – jetzt aber mal zusammen

Wir schaffen es tatsächlich einmal gemeinsam auf die Strecke zu kommen. Wie jedes Mal bringen wir die Reifen in den ersten 2 Runden auf Temperatur. Danach wieder FEUER FREI …

 
Ich fahr vor DK über die Strecke. Hm, irgendwie krieg ich anfangs keinen Rhythmus rein und versemmele 3 Kurven hintereinander. Kopfschüttelnd lass ich, in langsamer Fahrt, DK innen vorbeiziehen. Per Handzeichen signalisiert er mir: „… Klemm dich hinter mich …“ NOGO, weitere 3 Kurven später wird mir klar, das funktioniert nicht. Gegen die Aprilia mit 35PS Mehrleistung und dem Metzler Racetec RR K3 bestückt sehe ich nicht ansatzweise Land, während sich in den Kurven meine Fussrasten mit einem Schleifgeräuch weiter zu Wort melden. … Verdammt, DK Deepfly macht seinem Namen alle Ehre. Chapeau! Herr Kollege, kurz mal gezeigt wo der Frosch die Locken hat.

 

Allerdings fahren wir ja kein internes Rennen, sondern wollen einfach gemeinsam die Runden drehen.

So klemmt sich DK in eine 4er Gruppe und ich zieh in meinem Tempo weiter Runde für Runde. Ein paar Racer überholen mich, während ich auf den Rest der Straßenfahrer auflaufe … aber nicht lange. Kurz mal 5m weiter den Anker geworfen und beim Herabschalten mit leichtem Schlingern die Speedy vor der Kurve wieder stabilisiert, gehts in die nächsten Runden.

Teil 2: Was kann der Michelin Pilot Power auf der Rennstrecke?

Fazit: Der Michelin Pilot Power ist durchaus fahrbar auf der Rennstrecke, allerdings sollte man sich langsam an den Grenzbereich rantasten und den geeigneten Reifendruck wählen. In meinem Falle sind das 2,3 bar.

Er funktioniert zwar, bietet allerdings wenig Reserven auf der Strecke. Dies sieht man im direkten Vergleich, wenn man sich die Profile anschaut nach 200km Rennstrecke.

Michelin Pilot Power (Triumph Speed Triple 1050)


 

Metzeler Racetec RR K3 (Aprilia Tuono 1000 APRC)


4. Stint – Mittagspause vorbei und weiter gehts

Bei den Stints 4-6 schaffen wir es das Material weiter an die Grenzen zu treiben. Jedenfalls geht es mir so. Während die Schleifgeräusche nach dem jeweiligen Einrollen auf beiden Seiten zunehmen, bauen die Reifen jeweils gegen Ende der Session spürbar ab. Zum einen den zunehmenden Geschwindigkeiten und Schräglagen geschuldet, zum anderen den hohen Außen- und Asphalt-Temperaturen. Wie der Kollege schon sagte, die Reifen sind nicht für die hohen Temperaturen auf der Rennstrecke gemacht.

Allerdings muss ich zugeben, wir auch nicht. Nach jeder Session bekomme ich fast einen Hitzestau unterm Helm, wenn ich ihn nicht unmittelbar abnehmen kann. Glücklicherweise haben wir ja einen Schattenplatz.

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3. Stint – Halbzeit und Mittagspause

Aber jetzt fahren wir mal ein paar Runden zusammen … Gesagt, getan … denkste. Irgendwie schaffen wir es wiedermal zeitverzögert rauszufahren, weil die Duc 998 vor DK am Start Motorprobleme hat, während meine Spur frei ist und ich somit die ersten Führungsmeter mache. Zwar nicht lange, aber immerhin schon mal das Feld kurzzeitig angeführt, bis die ersten Rennsemmeln an mir auf der Geraden vorbeifliegen.

Zudem geht das Anschleifen weiter. Dieses Mal ist die linke Grenze dran … was soll ich sagen. Ziel erreicht, nur hätte ich ebenfalls die Fussraste erwartet … und nicht den Bugspoiler.


3. Fazit: Im 3. Stint läufts schon besser. Solange ich freie Fahrt habe finde ich problemlos meine Linie und meinen Rhythmus, bis die Großen kommen und man mitspielen will. Auf der Geraden zieht eine Duc 998 gnadenlos mit Geschwindigkeitsüberschuss an mir vorbei in die 200+ km/h Kurve. Danach anbremsen und drei Gänge runterschalten bevor es in eine dreifach Rechtskurve geht. Naja, muss halt auch mal kurz die Wiese herhalten. Relativ unkritisch bei langsamem Tempo. Jetzt reichts aber auch mit den Enduro-Einlagen für diesen Tag.

Jetzt gehts in die Mittagspause, das ist auch gut so. Die Temperaturen sind langsam bei über 36 Grad angekommen.

 

Teil 1: Was kann der Michelin Pilot Power auf der Rennstrecke?

Um den Reifenmissbrauch zu dokumentieren, mache ich nach jedem Stint neue Aufnahmen von den Pneus. Mein Reifen-Guru hatte mich noch dezent darauf hingewiesen, dass ich es nicht übertreiben soll, da ich ja immerhin mit normalen Straßenreifen auf die Strecke gehe und diese für heiße Temperuren nicht gebaut sind. Klingt vernünftig allerdings nicht sehr vertrauenserweckend.

Vorne:

 

Hinten:

 1. Zwischenfazit: Funktioniert … noch … zudem kann man die Reifen bis auf die Kante bringen. Reifendruck 2,3 bar

2. Stint – Jetzt drehen wir mal gemeinsam ein paar Runden …

Kaum gesagt, rollen wir zum Start. Während ich etwas verpeilt auf das Komando vom Instructor warte, ist Dk schon „back on track“ und 400m weiter. Blöd gelaufen, nix mit gemeinsamen Fahren. Jeder dreht seine eigenen Runden, denn langsam fahren auf der Rennstrecke … iss net, nur bei gelben Flaggen oder Rennabbruch.

20 Minuten können zwar sehr kurzweilig sein, allerdings auch sehr lange, wenn einem die Kondition bei diesen Temperaturen vorzeitig zu schwinden beginnt.

Nachdem ich mich an das Kratzen der Schleifkanten meiner Schuhe gewöhnt habe, versuche ich darauf zu achten, dass die Teile nicht mehr den Boden berühren, mit Erfolg … nun ist die rechte Fussraste das neue Limit. Das Anschleifen begonnen hat … junger Padawan.

 2. Fazit: Yeehaa … langsam wirds lustig, wenn man sich immer mehr ans Limit rantastet. Diesmal ohne Ausfälle beenden wir die komplette Distanz. Zwar unabhägig von einander aber dennoch positiv bestätigt, was unsere Einteilung angeht.

1. Stint – Orientierungsfahrt inklusive

Soooo … los gehts. Anrollen zum Start, einreihen, dann gehts zur Lautstärkemessung. Ach ja, für alle die ebenfalls mal auf dem Rheinring ein paar Runden drehen wollen, hier gilt eine 100db Lautstärkebegrenzung. Das bedeutet, dass einige neuere Modelle bereits im Originalzustand rein theoretisch schon nicht mehr auf die Rennstrecke dürften.

Aber was kümmerts mich … seit ich meine Speedy mit dem Original-Endtopf ausgestattet hab, fahr ich soundtechnisch einen Rasenmäher … nur leiser. Lediglich DK Deepfly könnte an der db-Grenze scheitern. Deshalb ist als Alternative die Originaltröte im Auto mit von der Partie.

Da kommt auch schon der Rennstrecken-Officer mit seinem Mess-Instrument. Der Officer misst und klebt fleissig die ersten Plaketen auf die Bikes, damit er auch weiß was und wen er schon gemessen hat. Bei DK angekommen, gibt er letzte Anweisungen in welchen Drehzahlbereich die Italienerin zu bewegen ist, damit er seine Messung vollziehen kann. Während die Aprilia bereits aufheult überlegt es sich Mr. Officer jedoch anders, lässt DK stehen, geht zurück zu seinem Infohäuschen und während dessen, startet bereits die erste Gruppe hinter dem ersten Instructor auf die Rennstrecke. Uns signalisiert der zweite Instructor, dass wir uns hinter ihn postieren sollen und während Mr. Officer noch mit seinem Schalpegelmessgerät, so heißt das Ding, nicht so genau weiß wo er weiter machen soll, sind wir ebenfalls „on track“. So viel zum Thema: Zwingende Messung und Einhaltung der db-Grenze.

 
Die Instruktor führen das geteilte Feld zwei Runden lang an. Zum einen um den Fahrern die Linie und die Streckenführung näher zu bringen, zum anderen um den Übermut mancher Racer bei kalten Reifen, sofern nicht von Reifenwärmern vorgewärmt, etwas einzubremsen.

Die zwei Runden sind rum und los gehts. Die Instructor fahren raus und FEUER FREI.

Die ersten Runden gehen wir zwar noch etwas zurückhaltend an, machen uns allerdings teilweise doch schon umfassender mit der Landschaft und den Auslaufzonen bekannt als dem ein oder anderen lieb ist.

Nun gilt es sich ranzutasten an Geschwindigkeit, Gangwahl, Bremspunkte, Schräglage und an die Mitstreiter, die das Gleiche versuchen.

1. Fazit: Muahhaa … wie geil ist das denn!!! Die Racer schießen zwar gnadenlos vorbei, aber wir überrunden ebenfalls sogar schon Blümchenpflücker, die bei ihrer Selbsteinschätzung noch weiter von der Realität entfernt waren als wir das zunächst von uns selbst dachten.

Alles richtig gemacht, passt für uns. Vorderes Mittelfeld in der schnellen Gruppe, Level 2 … it works.

Allerdings nicht für alle … der 1. Stint wird etwas früher als geplant abgebrochen, da sich direkt zwei Kandidaten vorzeitig verabschiedet haben. Eine Straßen-Speedy und eine damenpilotierte Renn-RSV hats gekosten. Für die Kollegen gilt bereits jetzt vom Rennfotographen … „heute habe ich leider kein Foto für dich“.