1. Tag: Zweibrücken – Livorno … und das Navi

875km durch Frankreich, die Schweiz und Italien liegen vor uns. Die Zeitplanung ist mit 14 Std. ausreichend kalkuliert. Da wir mit Anhänger unterwegs sind, können wir keine riesigen Schritte machen, zumal in der Schweiz die Strafen bzgl. Geschwindigkeitsüberschreitungen das Reisebudget mehr als sprengen würden. Allerdings haben wir dafür ein traumhaftes Panorama.

Daher ist Kontinuität gefragt. Soweit der Plan… bis zum Gotthardtunnel. Dort verlieren wir 1:15 Std in einem 9km Stau mit Blockabfertigung. Als kleinen Trost dürfen wir uns wie bei einem Formel 1 Rennen auf der Poleposition fühlen. 

Wenn die Ampel auf Grün springt, gehts los …

Beim ein oder anderen Boxenstop für Mensch und Maschine sieht man auch mal noch schön restaurierte VWs die das Wort „Abgasmanipulation“ noch nicht kennen…


Den Gotthardtunnel hinter uns gelassen,  die Schweiz durchschlichen nähern wir uns dem 1. Etappenziel. Die Stimmung ist trotz der langen Wartezeit immer noch gut, noch …

Das Navi rechnet hier und da die aktuellen Verkehrsstörungen in die Route dank TMC ein, soweit sogut. Die erste Stauumfahrung nehmen wir noch dankend an; kommen wir unserem Ziel ja damit schließlich schnellstens näher.

Zu unserem Erstauen bemerken wir bei mehrmaligem überqueren der Hauptroute, dass überhaupt keine Verkehrstörung vorliegt und kommen letztendlich wieder auf die geplante Route zurück. Der Zeitplan steht noch, Deadline: Verladeschluß 20:00 Uhr an der Fähre. Errechneter Aufschlag in Livorno mittlerweile: 18:32 Uhr. Die Stimmung hält 😀 

Neuberechnung aufgrund Baustelle 18:58 Uhr 😏 

Neuberechnung aufgrund Baustelle 19:22 Uhr 😕

Neuberechnung aufgrund Baustelle 19:48 Uhr 😳

Neuberechnung aufgrund Baustelle 20:04 Uhr 😡

Die Stimmung wirkt nun leicht angespannt, vor allem, wenn man weiß, dass man mit Anhänger nicht wirklich Zeit wieder gutmachen kann, wenn es mal rollt. Während die einen uns schon der auslaufenden Fähre zuwinken sehen, wird versucht über die Vorzüge des bevorstehenden Urlaubs und das schöne Wetter die positive Stimmung aufrecht zu erhalten. Das Navi wird währenddessen rekalibriert, leider erfolglos: Aufschlag in Livorno bleibt bei 20:04 Uhr. Es wird erstaunlich ruhig im Auto… Interessant, welchen Einfluss eine theoretische Hochrechnung einer Zeitangabe auf den Gemütszustand hat … Obwohl noch nichts passiert ist und der Zeitpunkt noch lange nicht erreicht ist beschäftigt man sich mit Gedanken, die man ohne die Hochrechnung gar nicht hätte 😳 Das Kopfkino geht los … Was machen wir im Falle, wenn … wer kennt das nicht…

Nun gut, wir entscheiden uns die Hinweise des Navis und die Umfahrungsvorschläge nach den vorherigen Erkenntnissen zu ignorieren, das Tempolimit etwas aufzuweichen und theoretischen Strafen pro Kopf zu rechnen und schon steht die Strategie. 😎

Was soll ich sagen … Theorie und Praxis:

Theorie: wir stehen endlos im Stau, kommen zu spät, winken der Fähre hinterher, die Stimmung ist im Keller, wir betrinken uns mit unseren Reserven im Reiseproviant und weinen uns in den Schlaf 😉

Praxis: Navi hat sich geirrt, keine Verzögerungen, Aufschlag pünktlichst um 18:48 in Livorno 🎉


Zeit ist relativ … Albert Einstein, kluger Mann 😀

Es dauert noch eine Weile bis wir wirklich verladen werden. Alle LKWs werden rückwärts auf die Fähre eingewiesen, damit der Entladevorgang am Morgen optimal läuft.

Als wir dann endlich an der Reihe sind, geht es dann zügig voran.


Rauf, rein, hoch ins 1.OG, drehen und stop.


Nach dem Ablegen und einem kurzen Rundgang gibt es noch einen kleinen Mitternachtssnack in der Kabine.


875km durch Frankreich, die Schweiz und Italien liegen hinter uns – auf nach Sardinien 😀

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